Es ist nun bereits fast zwei Jahre her, als Twitch die Preise für Subs deutlich reduziert hat. Hierbei mit der Theorie, dass durch die günstigeren Preise die Content Creatoren mehr Subs bekommen werden. Bis heute ist das für viele Streamer immer noch ein Ärgernis, worauf nun aktuell ein neues Ärgernis folgt. Die Twitch Werbeformate wurden durch eine neue Reglemtierung drastisch eingeschränkt, man dreht quasi den Content Creatoren für eigene Direktvermarktung den Geldhahn zu.
Von Subpreisen bis zu Werbeclips
Am 07.August 2021 berichtete LikeGamesNews darüber, dass Twitch in Deutschland als auch Österreich die Subpreise von 4,99 Euro auf 3,99 Euro reduziert hat. Argumentation der Streaming Plattform war damals, dass man die Preise den Lebensunterhaltskosten der einzelnen Ländern anpassen möchte. Aus Testerfahrungen heraus hatte man wohl die Erkenntnis gewonnen, dass Streamer mit niedrigeren Subpreisen ihre Community leichter vergrößern und somit am Ende einen Mehrgewinn erzielen können.
Wie schwierig es speziell für kleinere Streamer ist, ihre Community zu erweitern, dürfte selbsterklärend sein. Umso mehr waren die Preisanpassungen für viele ein Schlag ins Gesicht. Eine Vielzahl von Streamern hat LikeGamesNews gegenüber berichtet, dass die neuen Preise zu einem monatlichen, dauerhaften Umsatzverlust geführt haben.
Allerdings wird es Twitch am Ende nicht unbedingt um die Subpreise selbst gegangen sein, denn mit diesen Anpassungen wurde auch die Vergütung der Prime Subs um einen Euro reduziert. Der Prime Sub steht jedem Amazon Prime Abonnent ohne Zusatzkosten zur Verfügung, sprich dies stellt eine Ausgabe für die Plattform dar. Mit der Vergütungsreduzierung wurde am Ende der Profit gesteigert, zu Gunsten von Twitch.
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Seit geraumer Zeit bietet Twitch den Content Creatoren monatliche Werbepakete mit verschiedenen Vorgaben an. Sprich wer X Stunden streamt, erhält eine Werbevergütung von X Euro. Hierbei kann der Streamer aus verschiedenen Angeboten auswählen, die auch die Häufigkeit von Werbeeinblendungen seitens Twitch regeln. Teilweise sind diese Angebote gefühlt sehr gewürfelt und für manche Streamer einfach nicht lukrativ.
Twitch Werbeformate: Drastische Einschränkungen zum Nachteil der Streamer
Eine wichtige Anmerkung vorweg! Das stetige Wachstum der Plattform, verbunden mit steigendem Umsatz, beruht auf die Aktivität der Content Creatoren! Twitch finanziert sich durch den Content der Streamer, durch die vielen kreativen Ideen und den unbändigen Ehrgeiz. Diese führen neben Twitch meistens weitere Social Media Kanäle, über die sie neue Zuschauer auf die Plattform locken. Allein dieser Fakt sollte Grund genug sein, dass die Content Creatoren den Löwenanteil am generierten Umsatz ihres Kanals verdienen und nicht die Plattform selbst.
Mit den aktuellen, neuen Einschränkungen der Werbeformate und Werbeclips wird nun ein neues, sehr drastisches Kapitel seitens Twitch aufgeschlagen. Gerade größere Streamer sind Teil eines Managements und bekommen hierdurch öfters externe, lukrative Werbedeals vorgeschlagen. Diese Deals werden von den Content Creatoren gerne auf allen möglichen Kanälen beworben, natürlich auch im Livestream auf Twitch. Hierzu schiebt die Streaming Plattform den Streamern nun ab 01.Juli 2023 eine Riegel bzw. Einschränkung vor.
Innerhalb des Livestreams ist in Form von Werbebanner lediglich nur noch ein Logo von maximal 3% der Bildschirmgröße zulässig. Videoanzeigen oder größere Bannerformate sind ab Juli 2023 untersagt.
Lediglich “einfache Direktwerbung” ist noch erlaubt, wie Werbepanels auf der Kanalseite, Produkte im Hintergrund, Ref-Links zu Produkten sowie gesponserte Games.
Quelle: Twitch Richtlinien für gesponserte Inhalte
Fazit zur Einschränkung der Twitch Werbeformate
Die ersten Reaktionen vieler Streamer sind sehr deutlich. Twitch legt sich die Regeln immer weiter für die eigenen, finanziellen Vorteilen zurecht. Zusätzlich wird auch Twitch Turbo immer mehr beworben, eine weitere Einnahmenquelle um den Zuschauern die Werbeeinblendungen zu reduzieren, hierbei aber ein monatliches Abo einzukassieren.
Es ist offensichtlich, dass Twitch die Content Creatoren immer stärker dazu bewegen möchte, die Werbedeals der Plattform selbst anzunehmen, als externe Werbepartner einzublenden, bei denen Twitch nichts verdient. Dieser Schachzug kann schon bald heftige Auswirkungen haben, da die wirklich lukrativen Direktangebote von Streamern nicht mehr angenommen werden können, weil diese nur eingeschränkt bewerbbar sind. Ebenso hart trifft es am Ende auch die Management Agenturen, die solche Deals an Land ziehen und sich damit auch finanzieren. Da es wenig Plattformen gibt, die an Twitch herankommen, beißen die Streamer am Ende in den sauren Apfel.
AKTUELL
In einem aktuellen Tweet rudert Twitch nun zurück, da sie wohl ordentlich Gegenwind verspürt haben. Wie die Regeln angepasst werden, verfolgen wir und werden darüber berichten.