Twitch CEO Daniel Clancy ein Gewinn für die Plattform?

Twitch CEO Daniel Clancy: Ist er die Rettung für die Plattform?

Nach 16 Jahren hörte Emmett Shear als letzter, verbliebener Mitgründer mit der Geburt seines ersten Kindes als CEO von Twitch auf. Er will sich voll und ganz seiner Familie widmen, wird aber der Streaming Plattform weiterhin in beratender Funktion erhalten bleiben. Der neue Twitch CEO Daniel Clancy wurde am 16.März 2023 in sein Amt berufen, auf den jetzt viele Hoffnungen der Content Creatoren liegen.

Wer ist dieser Twitch CEO Daniel Clancy?

Daniel Clancy wurde am 11. Januar 1964 geboren und ist somit derzeit 59 Jahre alt. Er ist wohnhaft in New Orleans und hat bereits beachtliche, berufliche Stationen hinter sich. Bei der NASA arbeitete er früher als Forscher für integriertes Gesundheitsmanagement, Autonomie und Robotik im Jahr 1998. Über die Jahre begleitete er bei der NASA verschiedene leitende Positionen.

2005 verließ er das Unternehmen und wechselte zu Google. Hierbei wurde er wenig später Leiter für die Google Buchsuche. Sein Team arbeitete an der Kerntechnologie, die es Google ermöglichte, jedes Jahr Millionen von Bücher zu scannen sowie an der Optimierung der Suchergebnisse. Von 2010 bis 2012 leitete er die Bereiche Engineering und Product Lead bei YouTube und wurde anschließend Senior Director für Forschung bei Google.

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Bereits im Jahr 2019 kam Daniel Clancy als Vizepräsident für Creator und Community Experience zu der Streaming Plattform Twitch. Später wurde er Präsident der zu Amazon gehörenden Muttergesellschaft von Twitch, Twitch Interactive, und leitete gleichzeitig die Produkt-, Technik- und Go-to-Market-Funktionen. Nach dem Rücktritt von Emmett Shear ist Daniel Clancy nun seit dem 16.März 2023 neuer Twitch CEO.

Ist Twitch CEO Daniel Clancy die Rettung für Twitch?

Mit seiner Verkündung am 21.September 2022, dass Partner Streamer in Zukunft nach einem gewissen Umsatz nur noch Anteile in Höhe von 50/50 anstatt 70/30 erhalten würden, sorgte er für großen Unmut. Immerhin sind es die Content Creatoren, die der Plattform die Einnahmen bereiten und auch dafür verantwortlich sind, dass über die Sozialen Netzwerke immer mehr neue Zuschauer zu Twitch finden. Die Hintergründe hierfür sind vermutlich schlechte Bilanzen oder eben auch Forderungen des Mutterkonzerns Amazon.

Ebenso wurden Casino Streams stark reglementiert. Nicht lizensierte Anbieter mussten sich andere Streaming Plattformen suchen. Hieraus entstand schließlich die Plattform Kick, welche vom Casino Anbieter Stake entwickelt wurde. Die Millioneneinnahmen aus dem Glücksspiel sind ein dickes Fundament für die eigene Streaming Plattform, welche unterschwellig eine gute Werbeplattform für Stake selbst darstellt. Mit hohen Millionenangeboten hat man es geschafft, namhafte Twitch Streamer für einen Wechsel zu überzeugen. Im Gegensatz zu Twitch behält Kick nur 5% vom Umsatz eines Content Creators, was den Wechsel für weitere Streamer schmackhaft machen soll.

Von einem Informanten, dessen Quellen immer recht zuverlässig sind, hat LikeGamesNews zudem erfahren, dass mindestens zwei der größten, deutschen Streamer eng mit Joyn an der Entwicklung einer Streaming Plattform arbeiten. Hier brodeln die Gerüchte schon lange, nachdem Joyn bereits zahlreiche Streamer Events finanziert und ausgestrahlt hat. Es ist also eine Frage der Zeit, dass man im deutschsprachigen Raum weitere, namhafte Abgänge auf Twitch verzeichnen muss.

Gleichzeitig auf mehreren Plattformen streamen

Auf der TwitchCon Las Vegas 2023 verkündete nun CEO Daniel Clancy die neuen Simulcasting-Richtlinien. Damit wird es zukünftig möglich sein, gleichzeitig auf mehrere Plattformen zu streamen. Hierbei gibt es allerdings einige Regeln, dass zum Beispiel die Qualität nicht schlechter sein darf, als auf anderen Plattformen. Generell ist diese Neuerung bei den Streamern schon einmal gut angekommen. Seitens Daniel Clancy steckt wohl die Strategie dahinter, dass man bei der immer stärker werdenden Konkurrenz, keine Content Creatoren dauerhaft verlieren möchte. Ebenso haben diese nun die Möglichkeit, mit anderen Plattformen weitere Umsatzquellen zu erschließen und sind nicht mehr vollumfänglich von den Twitch Umsätzen abhängig.

Persönlicher Kontakt macht Twitch menschlicher

Kaum ist eine TwitchCon beendet, schon verteilen sich in den sozialen Medien zahlreiche Fotos, auf denen sich Twitch CEO Daniel Clancy mit zahlreichen Content Creatoren hat ablichten lassen. Er mischt sich unter das Publikum und ist somit wesentlich greifbarer als das Unternehmen selbst. Ob diese Kontakte am Ende ihm auch ein besseres Meinungs- und Stimmungsbild verschafft, bleibt abzuwarten. Dennoch keimt eine Art Hoffnung auf, dass Daniel Clancy bemüht ist die Stimmung der Streamer auf einen positiven Weg zu bringen und vielleicht die eine oder andere Kritik mit Verbesserungen an der Plattform zu beseitigen.

Die zahlreichen Neuerungen, die bei fast jeder TwitchCon präsentiert werden, zeigen einen Weg, dass man Twitch voranbringen und verbessern möchte. Dennoch sind weiterhin noch zahlreiche Partner Streamer nicht sehr glücklich über die Vergütungen, da bei all ihrem Engagement am Ende ein zu großer Anteil von Twitch einkassiert wird. Ebenso ist man mit den Werbeangeboten nicht zufrieden, da die Vergütung oftmals zu gering im Verhältnis zu den Werbeeinblendungen ist. Zudem haben viele Content Creatoren die Sorge, dass sie mit zuviel Werbeeinblendungen am Ende nur ihre Stammzuschauer verkraulen.

Vergütungen der Content Creatoren sind noch ein Problem

Bei den Vergütungen gibt es also für Twitch CEO Daniel Clancy sicherlich noch erheblichen Handlungsbedarf. Zumindest müsste man auch mal offener mit den notwendigen Einnahmen umgehend, die es braucht um die Kosten der Streaming Plattform zu decken, damit es vielleicht für ein paar wenige Streamer nachvollziehbar ist, dass es nur eine 50/50 Umsatzaufteilung gibt. Es sollte vielmehr auch daran gearbeitet werden, wie auch kleinere Partnerstreamer zukünftig mehr von ihrem Umsatz haben um vielleicht eher mal Vollzeitstreamer zu werden. Denn jeder neue Vollzeitstreamer ist auch eine weitere Umsatzquelle für Twitch und auch Garant dafür, dass über dessen soziale Netzwerke weitere Zuschauer hinzukommen. Wir werden jedenfalls weiterhin den Weg von Daniel Clancy verfolgen, der nun schon in wenigen Monaten zahlreiche Neuerungen verkünden konnte.

Dir sind Unstimmigkeiten im Artikel aufgefallen oder man sollte noch ein paar wichtige Punkte ergänzen? Schreib es gerne unten in die Kommentare.

Bildquelle: YouTube Bloomberg, Lebenslauf Quelle: Wikipedia

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