Negative Schlagzeilen oder Sensationsmeldungen sorgen in unserer Gesellschaft bekanntlich leider für mehr Aufmerksamkeit als positive News. In den letzten Monaten gab es zahlreiche Auseinandersetzungen bei bekannten Content Creatoren wie KuchenTV, Shurjoka, Tobias Huch, Scurrows, Unge, AnniTheDuck, Reved und Mowky. In wie weit ist ein Content Creator Streit unterhaltsam oder am Ende doch auch eher eine verantwortungslose Vorbildfunktion?
Content Creator Streit: Twitter wird als Brandherd schlecht geredet
Immer häufiger sprechen Streamer darüber, dass sie der Social Media Plattform X alias Twitter immer weniger Aufmerksamkeit schenken oder sich ganz davon verabschiedet haben. Einerseits haben die Veränderungen seit der Elon Musk Übernahme hierfür Gründe, andererseits bekommt man hier sehr viele negative Vibes mit. Anders als in einem Twitch Chat, regeln keine Moderatoren die Twitter Kommentare, somit nehmen auch Zuschauer hier kein Blatt vor den Mund und attackieren die Streamer zum Teil heftig und respektlos.
X alias Twitter ist allerdings auch eine Plattform, welche streitende Content Creatoren gerne nutzen, um ihre eigene Ansichtsweise einer Auseinandersetzung ihrer Fanbase mitzuteilen und damit gegen die andere Streitpartei zu hetzen.
Was aber haben die Zuschauer mit einer Auseinandersetzung bzw. gegenseitige Kritik zwischen zwei Streamern zu tun? Dies kann man durchaus als schlechte Vorbildfunktion und verantwortungslos bezeichnen, da Zuschauer mit einer eigenen Meinung beeinflusst werden und hierbei nicht jeder sich im Griff hat und mit dieser Meinung die Gegenpartei per Tweets angreift. Nicht viele Zuschauer einer Fanbase versuchen einen Streit neutral sowie beide Seiten zu betrachten, sie tendieren recht schnell zu ihrem Vorbild.
Ist Twitter so schlimm, weil Zuschauer sich hinter einem Pseudonym verstecken und sich unerkannt sicher fühlen oder eben auch, weil Streamer Themen hierüber erst recht anheizen? Die Plattform hat sicher seine Schwächen, allerdings liegt es auch an jedem selbst, den Umgangston dort ordentlich zu gestalten bzw. zu verbessern. Wegschauen, die Plattform schlecht reden, ist sicher ein einfacher Weg, der aber niemals zu einer Verbesserung führen wird.
Ist ein Content Creator Streit unterhaltsam?
Definitiv ja, zumindest für den Teil der Gesellschaft, die gerne Sensationsmeldungen verfolgen. Blickt man auf bekannte Zeitungen wie die Bild oder auch ein großes Onlinemagazin im Bereich Twitch, so sind deren Startseiten zu 80-90% mit Sensationsmeldungen und Konflikten zugepflastert. Dies lockt mehr Leser, als wenn man über schönes Wetter schreibt.
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Tim alias KuchenTV ist Meinungsblogger und äußerte sich öfters, dass der Content Creator Streit mit Shurjoka ihm sehr hohe Aufrufzahlen auf Youtube sowie neue Dimensionen auf Twitch eröffnet hat. Ob er in seinen Meinungen über verschiedene Influencer ab und zu auch mal über das Ziel hinausschießt, möchte ich in diesem Artikel nicht beurteilen. Allerdings sind Meinungsblogger wichtig im Business der Influencer, denn es muss auch öffentlich angesprochen werden, wenn Influencer mit falschen Aussagen ihre Fanbase schlecht beeinflussen. Nur so lässt sich einigermaßen die Welt des Streamings zwischen Wahrheit und Märchengeschichten regulieren.
Mein Fazit zu den zahlreichen Auseinandersetzungen
In Zeiten vor Social Media hatte es die Menschheit geschafft, Konflikte auch ohne Zuschauer zu lösen. Dieses öffentliche Ausschlachten der unterschiedlichen Ansichten und Meinungen nimmt so langsam Formen an, was man schon auch als schlechte Vorbildfunktion kritisieren sollte. Selbst wenn Streamer betonen, dass die Zuschauer bitte nicht die Gegenpartei angreifen sollen, so ist ihnen sehr wohl bewusst, was sie mit ihrer öffentlichen Kundgebung ihrer Meinung anrichten. Leider gibt es in jeder Fanbase immer eine große Anzahl an Personen, die leichtgläubig sind und selbst bei Lügen fest davon ausgehen, dass ihr Influencer absolut die Wahrheit sagt und richtig liegt.
Für alle Zuschauer bzw. Personen, die mit einem Konflikt selbst nichts zu tun haben, kann man nur anraten, sich eine möglichst neutrale Meinung zu bilden und auch die Aussagen beider Parteien genau anzuhören. Generell sollte man sich aus solchen Situationen mit der eigenen Meinung auch zurückhalten, denn man feuert damit ein Thema meistens erst noch mehr an.
Wer von einem Content Creator Streit genervt ist, sollte eher den Streitparteien mal eine Zeit lang entfolgen um nicht mehr von diesem Konflikt beeinflusst zu werden. Am Ende liegt es an uns allen, wie wir uns in der Social Media Welt zeigen und diese mit mehr positiven Beiträgen beeinflussen. Content Creatoren, die mit ihrer Meinung gezielt die eigene Fanbase zum eigenen Vorteil beeinflussen und gegen andere Influencer hetzen, haben eigentlich in der Branche nichts zu suchen, egal wie groß deren Followerzahlen sind. Je größer, desto schlimmer sogar, denn sie beeinflussen mit ihrer negativen Meinung leider viel zu viele unschuldige Zuschauer.
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